UNTER DEN LINDEN: EIN FESTMAHL BEIM MORGENPOST-MENü IM EINSTEIN

Berlin. Weihnachtszeit – das steht für üppigen Genuss: Entenbraten oder Gans, Süßigkeiten, Schlemmen so ganz allgemein. Da ist man im beim Morgenpost-Menü im Einstein Unter den Linden genau an der richtigen Stelle. Volker Hobl, der schon für zahlreiche Sternerestaurants gearbeitet hat, ist beim Menü für den einstigen Küchenchef Daniel Achilles eingesprungen, der in dem Restaurant in Mitte nur ein kurzes Intermezzo gegeben hat. Fünf Gänge voller Üppigkeit warten auf die Morgenpost-Leserinnen und -Leser bei diesem opulenten Menü.

Österreichische Essigknödel mit roten Zwiebeln und Kürbiskernöl bilden den Auftakt. Normalerweise ein Resteessen, weiß Hobl, aber hier dienen sie mit roten Zwiebeln und einer Vinaigrette als elegante Vorspeise. Die dünnen Knödelscheiben, die den Teller bedecken, sind sehr zart und weich, mit deutlichem Essig-Aroma. Der Crunch und die Schärfe der Zwiebel frischen das Ganze auf, das Kürbiskernöl bringt leicht bittere, erdige Noten dazu. Die Säure öffnet und macht Lust auf mehr. Dazu gibt es einen 2022er Riesling „Alte Reben“ von Markus Schneider aus der Pfalz, dessen Weingut alle Weine des Morgenpost-Menüs Dezember beisteuert. Der Riesling hat für sich einen schönen Apfelduft und auch eine ordentlich Säure, die aber gut eingebaut ist. Zugleich ist da viel cremiger Schmelz, Mineralik und etwas Zitrone. Zu den Knödeln punkte der Wein mit richtig viel Frische, spielt die Säure aus und punktet mit den zitronigen Aspekten.

Eine Sellerie-SamtSuppe wirkt zunächst leicht, hat es aber in sich

Samtig geht es weiter, mit einer Sellerie-Samtsuppe mit Krapfen. Die bringt sehr viel feine Aromen mit sich, Sellerie natürlich, Süße, etwas Salz, das ist leicht und würzig. In der hellen Suppe schwimmen noch zwei Krapfen, Hobl nennt sie tatsächlich „Berliner“, was dem Nicht-Berliner verziehen sein mag, sind es doch natürlich kleine Pfannkuchen. Die bringen einen feinen Knusper und ein sattes Aroma von frisch Frittiertem mit sich. Hier bringt das Öl viel Tiefe, aber auch Leichtigkeit und eine tolle Würze mit sich. Ein Gang, der leicht wirkt, es aber ganz schön in sich hat.

Begleitet wird er von einem 2022er Chardonnay „Champ de Pierre“. Der ist für sich genossen sehr weich und cremig mit etwas Exotik und frischer Säure. Die hilft ihm bei der Suppe, der Wein spielt sie jetzt mehr in den Vordergrund, steht mehr auf der frischen Seite, ohne aber aufzutrumpfen.

Knackiges Rotweinrisotto mit geschmortem Radicchio und Blauschimmelkäse

Italienisch wird es im dritten Gang, mit einem ganz klassisch gekochten Rotwein-Risotto, gekrönt von geschmortem Radicchio, „um diese Dichte, die Süße von dem Risotto zu unterbrechen“, so Hobl. Dazu gibt es ein paar Bröckchen Blauschimmel-Käse. Der ist natürlich nicht jedermanns Sache, deshalb ist er extra so angerichtet, dass man ihn auch zur Seite legen kann, wenn man ihn nicht mag. Das Risotto ist sehr al dente gegart, hat deutlichen Biss, Hobl besteht auf diesen Gargrad, weil er die italienische Küche so liebe. Das ist salzig, würzig dicht und herrlich schlotzig. Der Käse bringt viel Umami, Schärfe ist auch dabei, der Radicch...

Lesen Sie weiter

2023-11-18T07:40:47Z dg43tfdfdgfd